Am Amazonas brennt es – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Unternehmen der Agrarindustrie lassen durch Brandrodung in gewaltigem Umfang Regenwald unwiederbringlich zerstören, um den Hunger der Weltmärkte nach Tropenholz, Soja, Fleisch oder fossilen Brennstoffen zu bedienen. Global agierende Konzerne erwerben zum Nachteil der indigenen Bevölkerung die lukrativen Verwertungsrechte an pharmazeutischen Grundstoffen aus dem Regenwald. Und insbesondere das durch den Rechtspopulisten Jaír Bolsonaro regierte Brasilien unterstützt die aggressive Ausbeutung des Ökosystems Amazonas und marginalisiert die Rechte der Indigenen ebenso wie die überragende Bedeutung des Amazonas für das Weltklima.

Martin Specht zeichnet ein detailliertes, auch historisch fundiertes Bild der Region und der Menschen: Er porträtiert Indigene, die versuchen, für sich und ihre tradierten Lebensweisen einen Weg in die Zukunft zu finden, Institutionen und Einzelne, die sich für die Interessen und Rechte der Indigenen einsetzen, Initiativen zum Schutz des Regenwalds und seiner ökologischen Vielfalt sowie unterschiedliche Akteure, die den Bemühungen um Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in den Arm fallen. Specht fragt zudem nach vertretbaren und realistischen Konzepten, um den widerstreitenden lokalen, regionalen und globalen Interessen gerecht zu werden.